Zentralausschuss-Sitzung vom 27.04.2022

Bereits sind seit unserer letzten Sitzung wieder zwei Monate vergangen und es hat sich wiederum viel bewegt. Bezüglich Mitgliederwerbung nähern sich einige Sektionen schon jetzt ihrem Ziel, andere müssen noch ein wenig Gas geben, um ihren Plan umzusetzen. Diverse Sektionen planen während der Aktionswochen Werbeveranstaltungen, welche in der Agenda auf www.sev-online.ch zu finden sind. Das Beschlussprotokoll über die neuen BAR (Berufsspezifischen Arbeitszeitregelungen) für die Kundenbegleitung ist bereit zur Unterschrift. Da die neue Plattform zur Ferieneingabe der SBB noch nicht bereit ist, bleibt das Prozedere auch im 2022 noch das gleiche wie bis anhin. Mit dem Veloselbstverlad lief es über die Ostertage zum Teil drunter und drüber, z.B. wurden Zugsformationen geschwächt, jedoch im System nicht angepasst, sodass im Reservationssystem weiterhin in Wagen reserviert werden konnte, welche gar nicht vorhanden waren! Die Forderung von Seiten des ZPV, im FV-DOSTO die Sitzplätze gegenüber vom Mini-Dienstabteil für das Zugpersonal zu reservieren, wurde von Seiten der Geschäftsleitung SBB klar abgelehnt. Wertschätzung lässt somit weiterhin auf sich warten. Passend zu diesem Thema werden künftig im Flugzug von Basel nach Zürich Flughafen neue FLIRT-Kompositionen (Mouettes) eingesetzt, welche über kein Dienstabteil verfügen, ebenso wie in den 60 neuen Doppelstock-Zügen (KISS), welche die SBB noch als offene Option bestellt hat. Es stimmt uns nachdenklich, dass bei Stadler Rail entsprechende Module für Dienstabteile erhältlich sind (siehe TRAVERSO-Züge bei den SOB), es jedoch kein Thema ist, diese in unseren neuen Zügen einzubauen. Im Werk Yverdon wird der erste ICN umgebaut. Wird diese Chance genutzt, das Angebot an Veloplätzen zu erhöhen und endlich mehr Platz für Gepäck und Kinderwagen zu schaffen? Wie wird hier das Personal einbezogen? Betreffend Umsetzung der Sprachanforderung gibt es nun nach vielen Anläufen endlich ein in der ganzen Schweiz einheitliches Vorgehen. Im Anstandsverfahren «Umwandlung von Pausen in Arbeitsunterbrechungen» ist die Stellungnahme beider Parteien abgeschlossen und wir warten auf das Urteil des BAV. Schreckensmomente erfuhr kürzlich ein Chef Kundenbegleiter, als er in Zürich am Geberkästchen die Abfahrerlaubnis erteilte und bei der zuvor blockierten Einstiegstüre einsteigen wollte, der Zug sich jedoch in Bewegung setzte und abfuhr, bevor er diese Türe erreicht hatte. Wie sich später bei Überprüfung aller Türen herausstellte, war ein Adapterkabel zwischen einem modernisierten IC 2020- und einem noch nicht modernisierten IC 2000-Fahrzeug der Grund dafür, dass die rote Türkontrolllampe nicht leuchtete und somit die offene Einstiegstüre im Führerstand nicht angezeigt wurde. Ab sofort wird darum gemäss neuer Weisung bei der Zugvorbereitung die Türschliesskontrolle vom entferntesten Fahrzeug gemacht und nach Auswechseln eines Fahrzeugs muss der nächste Zugbegleiter darüber informiert werden. Grosse Wellen wirft die Nachricht der SBB über künftige Sparmassnahmen. Der SEV und ZPV wird mit Garantie nicht kampflos zusehen, wie genau denjenigen Mitarbeiter:innen der Lohn gekürzt wird, welche während der gesamten Coronapandemie an vorderster Front für die Reisenden im Einsatz waren, während andere im Home-Office in Sicherheit waren. Dass genau bei den Verletzbarsten, den über 50-Jährigen der Schutz bei Berufsinvalidität abgeschafft werden soll, obwohl sie infolge ihrer Tätigkeit in einem Monopolberuf auf dem Arbeitsmarkt kaum Chancen auf eine neue Tätigkeit haben, ist schlicht inakzeptabel. Doch offenbar ist dem nicht genug, denn die SBB sehen noch weitere Sparmassnahmen vor. Wir werden mit aller Kraft dagegen ankämpfen, dass schon wieder das Personal an der Front die Zeche bezahlen muss, für welche Managementfehler verantwortlich sind.