ZPV-Zentralausschusssitzung vom 23. Juni 2021
Zum wohl hoffentlich letzten Mal wurde die Zentralausschusssitzung erneut als Videokonferenz durchgeführt. Wir hoffen, dass wir nach den Sommerferien wieder zum «Normalzustand» zurückkehren können.
Viel zu diskutieren gibt nach wie vor das Projekt «Kundenbegleitung 2021»: aktuell öffnen sich immer mehr Baustellen. Jüngste Beispiele sind die Ferieneintragung in der Region West für das Jahr 2022 sowie die Interpretation der SBB, dass die bereichsspezifischen Arbeitszeitregelungen (BAR) für das Personal, welches die Funktion «Aufsicht P» ausführt, NICHT anwendbar seien. Wir finden es mehr als fragwürdig und seltsam, dass man zuerst die Tätigkeit «Aufsicht P» in das Berufsbild der Kundenbegleitung überführt und anschliessend uns mitteilen kann, dass hierzu die BAR Kundenbegleitung nicht gültig seien. Bisher sind wir nämlich davon ausgegangen, dass die BAR für Berufsgruppen und nicht für einzelne Tätigkeitsgebiete gültig sind.
Zum gleichen Thema gehört auch die Ferieneinteilung in der Region West für das Jahr 2022. Während für den Bezug der Ferien im Jahr 2021 eine entsprechende Vereinbarung mit der Personalkommission (PeKo) ausgehandelt wurde, haben die SBB offensichtlich das Gefühl, hier nun einfach aus dieser Ausnahmevereinbarung für das Jahr 2021 gleich den Dauerzustand herbeiführen zu können. Begründet wird dies angeblich mit «der Aufrechterhaltung des Betriebes». Die Ursache dazu liegt jedoch einmal mehr im Projekt «Kundenbegleitung 2021» resp. den «strategischen Entscheid der SBB», dass nicht mehr alle Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleiter für die Zugaufnahme und das Erstellen eines Bremszettels ausgebildet werden (FDV-Aufbaumodul). Offensichtlich hat es nun in der Westschweiz zu wenig von diesem vollausgebildeten Personal. Statt das Übel an der Wurzel zu packen und endlich die Leute entsprechend auszubilden, greift man nun bereits zum zweiten Mal «sehr ideenreich» in die Ferienplanung der Mitarbeitenden ein und teilt diese in entsprechende Kategorien «Vollausbildung» und «Basisausbildung» auf.
Bekanntlich haben wir an der ZPV-Delegiertenversammlung 30. September 2020 dem CEO der SBB, Vincent Ducrot eine Resolution überreicht, dass das Projekt «Kundenbegleitung 2020» unverzüglich zu stoppen sei. Passiert ist seither allerdings nicht viel, ausser dass man das Projekt in «Kundenbegleitung 2021» umbenannt hat. Wahrlich eine Glanzleistung. Wir halten unsere Forderung nach wie vor aufrecht und fordern Sie Herr Ducrot erneut dazu auf, als CEO der SBB endlich Farbe zu bekennen und dieses Projekt zu stoppen! So kann es nicht mehr weitergehen.
Mit Spannung erwarten wir auch den Bericht der SBB über die gesundheitlichen Belastungen des Personals im neuen Fernverkehrsdoppelstockzug der SBB. Eigentlich kennen wir das Resultat bereits, zumal diese «Schüttelbecher» bekanntlich nun bald in der ganzen Schweiz verkehren.
Nach wie vor belastet das Personal auch Themen wie Veloselbstverlad oder die nach wie vor viel zu hohe Anzahl an Meldungen von Zügen, auf welchen das Personal alleine ist. Da sind auch Doppelkompositionen mit 400 Metern keine Ausnahme. Die Belastungen für das Personal sind enorm und die SBB müssen sich auch nicht wundern, wenn die Absenzen stetig am Ansteigen sind.
RhB: Zur Aufnahme der Züge gibt es ein neues Tool «VM MC», welches den bekannten Lastzettel ersetzt. Leider liefert das Tool falsche Werte und der ZPV musste entsprechend intervenieren. Sorge bereitet auch die Anstellung von Zugpersonal im Stundenlohn. Hier soll möglichst eine Festanstellung erfolgen.