ZPV Info 11/21
Tätlichkeiten gegenüber dem Personal der Kundenbegleitung:
Auf Grund der hohen Anzahl Tätlichkeiten gegenüber dem SBB-Personal der Kundenbegleitung hat sich der SEV und ZPV am 18. August 2021 an die Leitung Kundenbegleitung & Cleaning (KBC) gewandt.
Am 13. Oktober 2021 fand nun eine diesbezügliche Aussprache als Videokonferenz statt. Die aktuelle Lage bereitet uns Sorge – eigentliche «Hot-Spots» stellen wir aktuell vor allem in der Romandie auf den Achsen Neuchâtel – Yverdon – Lausanne – Genève und Lausanne – Martigny VS, in der Broye sowie in der Region La Chaux-de-Fonds fest. Hinzu kommen bereits bekannte Orte wie beispielsweise die Agglomeration Zürich.
Auf diesen genannten Strecken in der Romandie treten aktuell grössere Personengruppen als Banden in den Zügen auf, welche Personal und Reisende belästigen. Diese angespannte Lage ist auch der Leitung KBC seit längerer Zeit bekannt, SEV und ZPV haben mehrfach darauf hingewiesen.
Wir haben gegenüber der Leitung KBC klar deponiert, dass wir diese Tätlichkeiten gegenüber dem Personal in keiner Art und Weise dulden und verlangen, dass alles unternommen wird, die Sicherheit von Personal und Reisenden rasch möglichst wiederherzustellen.
Eine Kernaufgabe der Transportpolizei (TPO) ist es, auf den Bahnhöfen und Zügen der SBB für Recht und Ordnung zu sorgen. Wir mussten in letzter Zeit jedoch feststellen, dass diese Aufgabe, aus Mangel an personellen Ressourcen, teilweise nicht mehr erfüllt werden konnte. Leider hat auch die Aufhebung der TPO-Stützpunkte Martigny und Neuchâtel, sowie die Konzentration auf das «Bassin Lémanique» nicht zur erhofften Entspannung der Lage beigetragen. Hier besteht aus unserer Sicht ganz klar Handlungsbedarf.
Mit der Begleitung der Regio-Express-Züge Annemasse-Genève-Lausanne-Vevey/St-Maurice ab 19:00 Uhr durch Kundenbegleiterinnen und Kundenbegleiter war KBC wohl der Meinung, hier wieder «Herr der Lage» auf diesen Zügen zu werden. Man kann jedoch nicht jahrelang Fahrausweiskontrollen und die Durchsetzung von Recht und Ordnung vernachlässigen und dann das Gefühl haben, dass sich nun mit einer Begleitung der Züge ab 19:00 Uhr das Blatt um 180 Grad wendet.
Gemäss Aussagen der SBB sind die ESQ-Meldungen zu den genannten Themen eher rückläufig. Wir appellieren daher an alle Kolleginnen und Kollegen, solche Unregelmässigkeiten konsequent mit einer ESQ-Meldung zu melden, wenn möglich mit einer Kopie an
Herzlichen Dank für eure Mitarbeit.