Zentralvorstand Sitzung 13. August
Medienstelle ZPV
Anlässlich der 3. Zentralvorstandsversammlung ZPV trafen sich die ZV-Mitglieder im Hotel Hirschen, Langnau im Emmental.

Während dieses Tages sorgten nicht nur die sommerlichen Temperaturen für heisse Köpfe, sondern auch der Zündstoff einiger heikler Themen, die es zu behandeln galt.
Finanzielles: Gleich zu Beginn musste darüber entschieden werden, welches Mandat man unserem Delegierten der Ferien- und Skihausgenossenschaft FSG bezüglich Zukunft der Feriensiedlung Samedan mitgeben möchte. Am Ende einer emotionalen Diskussion schaffte die Abstimmung Klarheit.
Priorisierungsgespräche mit der Leitung KBC: Am 07.07.2025 wurden die aktuellen Themen behandelt: Während der Streckensperrung Fribourg - Lausanne werden zwar sämtliche ICN über Biel mit Doppelkompositionen geführt. Leider wurden aber seit dem Fahrplanwechsel 2024/2025 sämtliche direkten Züge von Zürich nach Genf via Biel gestrichen, somit muss während der Sperre Bern-Fribourg bei allen Verbindungen Richtung Genève nun in Renens VD umgestiegen werden – unter der Woche nicht einmal am gleichen Perron. Aus Sicht des ZPV ist der Fahrplan 2024/2025 nicht gut geplant: Die Nachleistungen bei Zügen des IR35, welche in Zürich HB geschwächt werden, sind nicht gestellt, es bleibt alles beim ankommenden und abgehenden Personal hängen, und das in nur 5 Minuten Wendezeit. Dafür stehen lieber 5 Kundenlenker in der Bahnhofhalle herum… Die Touren während der Bauphase Bern-Fribourg wurden nicht korrekt vernehmlasst, und selbst mit der Veröffentlichung der Monatseinteilungen fanden sich noch Leistungen über den gesperrten Abschnitt.
Die Situation beim Zugpersonal wird für die Depotstandorte Basel, Olten und Luzern auch im 2026 weiterhin angespannt bleiben. Dass die BAR-Regelung von über 55-jährigen Mitarbeitern in den Nacht-S-Bahnen gilt, jedoch auf den Nachtzügen im Fernverkehr keine Anwendung finden soll, ist aus unserer Sicht nicht in Ordnung. Interveniert wurde ferner gegen die automatische Kürzung der Pausen bei vorzeitiger Ankunft von Zügen. Bei solchen Änderungen des Einsatzplans muss das Personal verständigt werden. Für heisse Köpfe sorgen derzeit - wie könnte es anders sein? - die tropischen Temperaturen in diversen Personalräumlichkeiten, sowie deren zum Teil uralte Infrastruktur. Der ZPV fordert diesbezüglich ein klares und schweizweit gültiges Konzept, welches gemeinsam mit der PeKo ausgehandelt und umgesetzt werden soll. Die Hemmschwelle zu Gewalt in unseren Zügen und gegen das Personal im öffentlichen Verkehr ist unverändert niedrig und gibt entsprechend zu Sorgen Anlass.

Am 3. September 2025 findet schweizweit der Aktionstag „STOPP Gewalt gegen Personal öV“ statt. Intensiv wurde ferner über die Stellungnahme zum neuen Abfahrtsprozess KoA an die SBB diskutiert und schlussendlich gemeinsam verabschiedet.
Ein weiteres brisantes Thema ist die Weiterentwicklung CKB. Anlässlich der DV ZPV lancierten wir dagegen eine Resolution, welche der Leitung KBC während der Priogespräche vom 07.07.2025 übergeben wurde. Der ZPV fordert die SBB auf, einen Marschhalt einzulegen. Die künftigen Aufgaben der CKB in ihren gewählten Fachrichtungen sollen definiert und klare Details zur genauen Umsetzung bekanntgegeben werden, bevor das Projekt weiter umgesetzt wird. Offensichtlich geht es den SBB nur darum, im Rahmen einer Sparübung möglichst schnell 150 CKB-Stellen abzubauen – die Zukunftsperspektiven für jüngere Mitarbeitenden sind den SBB dabei völlig gleichgültig! Für den Forderungskatalog FQ an die SBB haben wir die Zusammensetzung der Arbeitsgruppe von Seiten ZPV festgelegt.
Berichte aus den Sektionen: Die Umsetzung neuer Richtlinien bezüglich Entschädigung der Zeit für Beizug der Transportpolizei nach Dienstschluss sorgt für Unsicherheit und Verärgerung. Darf uns der Arbeitgeber vorschreiben, wo wir unsere Pause verbringen sollen? Wir sind der Ansicht: NEIN! Die ersten 60 Minuten unserer Pausen sind unbezahlt, die gesetzlichen Bestimmungen regeln, dass Pausen am Wohnort oder am Dienstort verbracht werden können, sofern es der Dienst gestattet (AZG Artikel 7).

Für Pausen an auswärtigen Orten bestehen keine Vorgaben, wo diese verbracht werden muss. An diversen Standorten sind die Personalräume für Pausen zu klein (Beispiel Lugano), zumal man diese oftmals mit anderem Personal teilen muss oder Pause an Orten eingeteilt wird, wo keine Toilette zur Verfügung steht (Visp). Die PeKo nimmt sich dieses Themas an.
Die Zukunft vieler Mitarbeiter von Cargo ist durch den Stellenabbau gefährdet. Bereits jetzt sind u.a. an den Standorten Mendrisio, Brig und Buchs an Wochenenden leere Güterbahnhöfe zu beobachten. Aus den BAR-Verhandlungen gibt es aktuell keine Neuigkeiten, da sich die Verhandlungsdelegation seit dem 11.07.2025 nicht mehr getroffen hat. Heute galt es jedoch, unsere Forderungen zu priorisieren.
Bericht der RhB: Die neue Basisgarderobe ist eingetroffen, und es konnten zusätzliche Uniformteile bestellt werden. Unregelmässigkeiten bei der Abfertigung der Züge mittels AfE-App konnten behoben werden. Nach 42 Dienstjahren wurde Thomas Cadosch, welcher in der Vergangenheit auch sehr viel für den ZPV geleistet hatte, am 31. Juli 2025 in den verdienten Ruhestand verabschiedet (s. Bericht auf www.zpv.ch).
Bericht der PeKo: Nebst KoA, Klimatisierung in den Personalräumen und Sicherheit im Zug engagierte sich die PeKo auch für eine Bauchtasche für das Zugpersonal, welche leider abgelehnt wurde. Erscheinungsbild ist den SBB leider wichtiger, als die Gesundheit des Personals. Der Pilot „Intenso“ wurde ausgewertet und wird ab Fahrplanwechsel 2025/2026 in Zürich, Luzern, Biel und Genf eingeführt.
Mitgliederaktionen in kommender Zeit: Am 06.10.2025 findet in Lausanne eine Mitgliederaktion und am 24.11.2025 in Genf ein Raclette-Anlass statt.