Zentralausschuss Sitzung 17. November
Anlässlich der Sitzung vom 17.11.2022 gab es wiederum eine grosse Vielfalt an Themen zu besprechen. Im Kursprogramm für 2023 sind zwei Kurse geplant. Die ZPV-Frauentagung vom 04. Mai 2023 ist mit ihrem spannenden Programm empfehlenswert. Der Kurs „Selbstverteidigung für das Zugpersonal“ ist sehr begehrt und erfreulicherweise bereits ausgebucht. Wir führen jedoch eine Warteliste für weitere Interessent:innen. Mit 1’856 Mitgliedern per Ende Oktober sind wir auf dem höchsten Mitgliederbestand seit zwei Jahren, werben jedoch fleissig weiter. Im BAV-Anstandsverfahren ist nun endlich das Protokoll eingetroffen. Das Urteil wird per Ende 2022 erwartet.
Nach wie vor fehlen von Seiten der SBB die Resultate über beide Messreihen auf dem Fernverkehrs-Doppelstockzug, obwohl die PeKo KB diesbezüglich erneut einen Antrag gestellt hat, diese zu erhalten. Dass die SBB selbst der PeKo die Messresultate vorenthalten, zeugt davon, wie die SBB mit ihrer Personalvertretung umgehen. Hat man etwas zu verheimlichen? Selbst die unterschiedlichen Laufeigenschaften bei diesem Zug lassen sich nur teilweise erklären. Manche hängen mit dem Alterungsprozess zusammen, andere sind nicht erklärbar. Gemäss der Leitung Bahnproduktion ist der Zustand vom Wagenmaterial im grünen Bereich. Dies sehen wir definitiv anders, denn die Schäden sind sehr zahlreich und vielseitig. Oftmals dauert die Behebung zudem unendlich lange.
Bekanntlich muss man wegen ungenügender Perronlängen an neuralgischen Orten immer wieder Wagen abschliessen (Kreuzlingen, Baden Gleis 1 usw.). Mancherorts bräuchte es gar nicht so grosse Veränderungen. Bei SBB Infrastruktur wird offensichtlich mit einem sehr grossen Zeithorizont geplant. Aussagen, dass Anpassungen beispielsweise im Bahnhof Sursee (Gleis 2) erst nach der Eröffnung des Durchgangsbahnhofs Luzern geplant sind, lassen aufhorchen und auch den Kopf schütteln. Aktuell verhindert nämlich der zu kurze Perron in Sursee (mit zwei Zügen in Gleis 2) die längstens notwenige Erweiterung des Platzangebotes bei der S29, welches vor allem in der Hauptverkehrszeit völlig ungenügend ist. Mit solchen Antworten geben wir uns jedoch keinesfalls zufrieden. Das Thema ist nun auf Stufe Konzern SBB angelangt. Vom System Fervac sind inzwischen alle Daten und eingegebenen Ferien für das Jahr 2023 gesichert. Die PeKo KB ist beim Projekt aktiv involviert. Von Österreich und vom Süden her reisen aktuell viele Flüchtlinge in die Schweiz ein, meistens mit dem Ziel Frankreich und Deutschland (Im Oktober via Buchs SG ca. 7'000 Personen, vom Süden her nicht ganz so viele). Dies führt sowohl in den Bahnhöfen, wie auch in den Zügen immer wieder zu Konflikten. Im Dreieck um Neuenburg registriert das Zugpersonal immer mehr Reisende ohne gültige Fahrausweise. Hinzu kommen immer mehr Diebstähle durch Taschendiebe. Der ZPV hat sich diesbezüglich an die Leitung KB gewendet. Die Antwort steht noch aus.
Dass der Pausenraum in Basel videoüberwacht ist, gibt nach wie vor zu vielen Diskussionen Anlass. Weitere Pausenräume werden in naher Zukunft umgebaut. Die Haltung des ZPV ist hier eindeutig: Wir akzeptieren keine videoüberwachten Pausenräume! Inzwischen sind unsere Delegierten mit den SBB in Lohnverhandlungen eingestiegen. Ferner wird über den gekündigten Vertrag um die Berufsinvalidität diskutiert. Diese Verhandlungen gestalten sich alles andere als einfach, doch müssen sich die SBB auch bewusst sein, welche Signale sie als sozialen Arbeitgeber ausstrahlen und ob sich Arbeitsuchende unter immer schlechter werdenden Arbeitsbedingungen für eine Stelle in diesem Unternehmen entscheiden werden.